Auswahlverfahren
Vom computergestützten Eignungstest bis zur Einstellung – hier findest Du alle Informationen rund um das Auswahlverfahren.
Was erwartet Dich nach Absenden Deiner Bewerbung?
Das Auswahlverfahren findet zentralisiert in der Polizeiakademie in Hann Münden statt. Nach jedem Testabschnitt teilen wir Dir unmittelbar mit, ob Deine Reise bei uns weitergeht und Du Deinem Wunschberuf einen Schritt näher gekommen bist.
Prüfung Deiner Bewerbung
Im ersten Schritt des Auswahlverfahrens prüfen wir, ob Du alle nötigen Voraussetzungen für eine Bewerbung bei uns erfüllst und ob Deine Unterlagen vollständig sind. Bitte achte darauf, alle notwendigen Unterlagen hochzuladen. Falls Du Dich schriftlich bewirbst, beachte unsere Checkliste. Das vermeidet zusätzliche Arbeit, Kosten und wir können Dich zeitnah für unseren ersten Testabschnitt einladen.
Nach Eingang Deiner Bewerbung senden wir Dir zeitnah eine Bestätigung über den Eingang dieser zu.
1. Testtag
Die Überprüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit
Im Rahmen der Überprüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit möchten wir feststellen, ob Du den besonderen körperlichen Anforderungen des Polizeivollzugsdienstes genügst.
Der Leistungstest setzt sich aus 2 Prüfungsmodulen zusammen:
- 3.000 Meter-Lauf
- Hallenparcours mit:
Koordinationsteil, Farmers Walk, Überlaufen einer Langbank, Überwinden eines Sprungkastens, Personenrettung, Waffenhandhabung, Merkfähigkeitsaufgabe
Überblick Hallenparcours
Die einzelnen Stationen
Die Übung startet mit einer Vorwärtsrolle über die Turnmatte. Anschließend wird das Hindernis linksseitig umlaufen, um dann den rechts befindlichen Hürdensystem zu überspringen und wieder zu durchkrabbeln.
Dieser Ablauf muss auch auf der gegenüberliegenden Seite erfolgen, wobei das Hindernis in der Mitte umlaufen werden muss.
Wird das Hürdensystem dabei verrutscht oder gar umgeworfen, muss das Übungsfeld wieder in seinen ursprünglichen Aufbau gebracht werden.
Bei dieser Übung stehen 2 Kettlebells an der Startlinie und werden nach dem Startkommando von der Testperson jeweils in die rechte und linke Hand genommen.
Es folgt ein Transport in aufrechter Körperhaltung über eine Distanz von 60 m. Nach 15 m muss ein Hütchen umgangen/umlaufen werden, um anschließend wieder zurück in Richtung Startlinie zu gehen. Dieser Vorgang wird noch ein zweites Mal durchgeführt.
Während dieser Übung dürfen die Kettlebells nicht abgesetzt werden.
Gewichte pro Seite:
männlich: 24kg
weiblich: 16kg
Gewichte für die Bewerber/innen der zweijährigen-FOS:
männlich: 16kg
weiblich: 12kg
Eine umgedrehte Langbank muss auf beiden Füßen auf der schmalen Seite passiert werden. Wird die Bank dabei verlassen, muss das Überlaufen der Bank von vorn begonnen werden. Wird die Bank verrutscht oder gar umgeworfen, muss die Bank in den ursprünglichen Aufbau gebracht werden.
Es wird mit Anlauf versucht den Sprungkasten zu überwinden. Dabei müssen beide Füße auf dem Kasten zumindest für eine kurze Zeit aufsetzen. Anschließend springt man auf eine Weichbodenmatte hinab.
Die Wahl der zum Erklimmen des Hindernisses angewendeten Technik wird nicht vorgegeben, nicht zulässig ist jedoch das Aufstützen in den Griffmulden des Turnkastens bzw. in den Zwischenräumen der Kastenteile.
Bei dieser Übung sitzt eine ca. 70 kg schwere Rettungspuppe (Dummy) an der Startlinie mit dem Rücken zur Transportstrecke. Für die Bewerber/innen der zweijährigen-FOS wird ein geringeres Gewicht des Rettungsdummys gewählt.
Nach dem Startkommando wird der Dummy in den Rettungsgriff gebracht, um ihn über eine Strecke von 15 m zu transportieren. Hierbei befindet sich nach 7,5 m ein Hütchen, so dass in Richtung des Startpunkts zurücktransportiert wird. Die Übung endet, sobald der Dummy wieder an der Startlinie abgesetzt wurde.
Waffenhandhabung
Die Testperson empfängt eine nicht schussfähige Waffe und soll lediglich den Abzug betätigen.
Testbewertung
Die Übung gilt als bestanden, wenn die Waffe in einem ordnungsgemäßen Griff gehalten werden kann und der Finger zur Betätigung des Abzuges lang genug ist.
3.000-Meter-Lauf

Der 3.000-Meter-Lauf wird auf der Aschenbahn des Sportplatzes absolviert.
Hierzu sind 7,5 Runden á 400 Meter zu laufen.
Bitte beachte, dass der Sporttest auch im Winter im Freien stattfindet.
Testbewertung
männlich: 17 Minuten
weiblich: 20 Minuten
Vorbereitung
Wir raten Dir, vor Deinem Test ausreichend zu trainieren, um optimal auf die Überprüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit vorbereitet zu sein.
1. Testtag
Der computergestützte Eignungstest
Der nächste Schritt auf Deinem Weg zur Polizeikommissaranwärterin, bzw. zum Polizeikommissaranwärter ist ein computergestützter Eignungstest.
Wichtig zu wissen:
- Es handelt sich um einen reinen Computertest.
- Geprüft werden u.a. Gedächtnisübungen, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, schlussfolgerndes Denken, Rechtschreibung & Grammatik
- Dauer: ca. 3 1/2 Stunden (inkl. Pause).
Um dich optimal auf den computergestützten Eignungstest vorzubereiten, empfehlen wir Dir, mit unserem Trainingsmodul zu üben. Den Link dafür erhältst du bei Bestätigung Deiner Bewerbung von uns. Lass Dich nicht von der anfänglichen Schwierigkeit abschrecken – bei regelmäßigem Training wirst Du eine stetige Steigerung Deiner Leistung feststellen!
Wenn Du bis hier alle Testmodule bestanden hast, bieten wir Dir eine kostenfreie Übernachtung auf dem Gelände der Polizeiakademie an. Am Folgetag geht es dann mit dem Präsentationsgespräch weiter. Die genaue Zeit wird Dir zum Ende des ersten Testtages mitgeteilt.
2. Testtag
DAS PRÄSENTATIONSGESPRÄCH
BIST DU GEEIGNET?
Eine Auswahlkommission wird in einem sich anschließenden Interview mit Dir beurteilen, ob Du für den Polizeiberuf geeignet bist. Hierfür möchten wir u.a. Deine Fähigkeiten in Bereichen wie Bürgerorientierung, Berufsmotivation/Einstellung zum Beruf, Konfliktfähigkeit und Teamfähigkeit feststellen und bewerten.
Das gesamte Präsentationsgespräch wird etwa 50 – 55 Minuten dauern. Bitte wundere Dich nicht, wenn das Interview etwas anders verläuft, als Du es erwartest. Die Kommission orientiert sich an einem Leitfaden und hat sich bereits im Voraus für bestimmte Fragen entschieden, die dann im Verlauf des Interviews gestellt werden. Das Präsentationsgespräch wirkt dadurch ggf. etwas strenger als ein frei geführtes Gespräch.
Der Ablauf
Das Präsentationsgespräch gliedert sich in zwei Teile: Zuerst wirst Du zu einer Alltagssituation eine 5- minütige Präsentation halten – für die Vorbereitung hast Du 10 Minuten Zeit. Anschließend folgt das Gespräch, welches wir mit einigen Nachfragen zu Deiner Person und zu Deinem Berufswunsch starten. Im nächsten Schritt werden Dir Situationen aus dem Berufsalltag einer Polizistin/ eines Polizisten vorgestellt. Du wirst dann zu dem Verhalten als Polizistin/ Polizist befragt, um die Situation zu bewältigen. In diesem Teil ist es sehr wichtig, dass Du Schritt für Schritt beschreibst, wie Du Dich in dieser Situation verhalten würdest.
Eine situative Frage könnte lauten:
“Stelle Dir bitte vor Du bist Polizist/in. Du gehst gerade zusammen mit Deinem Kollegen auf Fußstreife und siehst, wie sich ein offensichtlich kerngesunder Autofahrer auf einen Behindertenplatz stellt und im Begriff ist das Auto zu verlassen. Was tust Du? Bitte beschreibe Dein Verhalten Schritt für Schritt.“
Nach dem Präsentationsgespräch erfährst Du unmittelbar, ob Du grundsätzlich geeignet bist.
Wenn ja, kommst Du auf die Rankingliste und erfährst zu einem späteren Zeitpunkt, ob Du auch eine Einstellungszusage erhältst.
Dafür meldet sich die die Polizeiakademie zu gegebener Zeit bei Dir.
Die Einstellungszusage kann allerdings vorbehaltlich sein, sofern noch Verfahrensschritte ausstehen.
BITTE BEACHTE
Solltest Du einen längeren Auslandsaufenthalt planen, bewirb Dich bitte mit zeitlichem Vorlauf, so dass Du Dein Auswahlverfahren bis zur Abreise komplett durchlaufen kannst.
3. Testtag
Die polizeiärztliche Untersuchung
Die medizinischen Unterlagen schicken wir Dir per Mail vorab. Der Termin für die medizinische Untersuchung wird Dir je nach erreichter Punktzahl und Kapazität am jeweiligen Standort zugesandt.
Die Untersuchung findet bei einem der sechs Medizinischen Dienste statt und dauert ca. 4 -5 Stunden. Geprüft wird, ob Du den besonderen gesundheitlichen Anforderungen des Polizeidienstes genügst.
Deine medizinischen Unterlagen bringst Du bitte am Tag der Untersuchung mit. Der Hausarztbogen und die Selbstauskunft sind zwingend am Untersuchungstag vorzulegen.
Es ist nicht erforderlich, nüchtern zum Untersuchungstermin zu erscheinen. Das Trinken von Wasser im Vorfeld ist sogar ausdrücklich erwünscht.
Bring Dir außerdem etwas zum Frühstücken bzw. Mittagessen mit.
Belastungs-EKG
Im Rahmen der Untersuchungen findet ein Belastungs-EKG statt, mit dem u.a. die Ausdauerleistungsfähigkeit überprüft wird.
Weitere Untersuchungen
Z.B. Ruhe-EKG, Labortest, Blut-Drogentest, Größe und Gewicht, Zahnstatus, Lungenfunktionstest, Sehtest, Hörtest, ärztliche körperliche Untersuchung und weitere.
BMI
Für eine Einstellung bei der Polizei Niedersachsen sollte Dein Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18 und 27,5 liegen. Liegt der BMI außerhalb der Toleranzen, wird die Bewerberin bzw. der Bewerber grundsätzlich als polizeidienstuntauglich eingestuft.
Der Polizeivollzugsdienst stellt besondere Anforderungen an die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie an die seelische Belastbarkeit. Die medizinische Überprüfung zur Feststellung dieser Polizeidiensttauglichkeit von Bewerber*Innen unterliegt der Dienstvorschrift (PDV 300)
Bei medizinischen Fragen (z. B. bei Augenproblemen) wende Dich bitte an unseren Medizinischen Dienst unter (0551) 491 -2078 oder -2074 oder per E-Mail an medizinische-auswahl-goettingen@zpd.polizei.niedersachsen.de .
Die Einstellung
Nachdem Du alle Auswahlschritte durchlaufen hast, wirst Du, sofern Du nicht eine Direktzusage erhalten hast, in die für Deine Wunschbehörde gültige Rankingliste eingeordnet.
Die Besten erhalten die Zusage für ein dreijähriges Studium an der Polizeiakademie Niedersachsen, sofern bis zur Einstellung keine Tatsachen hinzukommen, die Deine Eignung in Frage stellen.